Hünfeld aus anderer Perspektive – Mutige Frauen berichteten über ihr Ankommen

Gastbeitrag von Sabine Burkardt

Einfach mal zu erzählen, wie es ist, aus seinem Heimatland zu flüchten und in einem fremden Land Fuß zu fassen, könnte sicher einen ganzen Abend füllen.

Im Konrad-Zuse-Museum schafften das drei Frauen in gut 90 Minuten und hinterließen bei den Zuhörern einen Eindruck von mutigen und starken Frauen, die ihr neues Leben in Hünfeld voller Hoffnung meistern.

Die Stühle hatten nicht ausgereicht, um allen Zuhörern einen Sitzplatz im Konrad-Zuse-Museum zu gönnen: Der Einladung des Konrad-Zuse-Museums und dem Verein Pro Integration (PIT) zum Gesprächsabend in der Reihe “…und abends ins Museum“ waren so viele Interessierte gefolgt, dass kaum noch jemand zwischen Gemälde und Ausstellungsgegenstände gepasst hätte.

„Ich bin geflasht von der Resonanz“, sagte Museumsleiterin Ute Schneider zu Beginn.

Drei Frauen waren eingeladen, um über ihr Ankommen in Hünfeld zu berichten. Alle drei stammen aus unterschiedlichen Herkunftsländern, und jeder Lebensweg war anders verlaufen.

Was alle gemeinsam haben, wurde bei dem Gespräch, das Christina Krack moderierte, sehr deutlich: Alle drei fühlen sich nach der Odyssee durch verschiedene Länder pudelwohl in Hünfeld und berichten von hilfsbereiten Menschen, die ihnen den Anfang in einem für sie fremden Land mit fremder Sprache und Kultur erleichtert hatten.

Vor allem Sprachkurse sowie der Alltag mit Kindergarten, Schule und Berufstätigkeit hatten dazu beigetragen, dass Deutschland innerhalb weniger Jahre zur zweiten Heimat wurde.

Ebenso trugen Neues und Gemeinsamkeiten der verschiedenen Kulturen zum Ankommen bei. Wansa Hamchou aus Syrien hatte ein Nachbarschaftsfest organisiert, das allen super gefallen habe.

„Die Hünfelder sind sehr offen für Neues“, sagte sie. Als Gemeinsamkeit sei ihr die Märchenfigur des Rotkäppchens am Haselsee aufgefallen, die sie an eine ganz ähnliche Geschichte aus ihrer Heimat erinnert.

Zu erfahren war, dass manche Hürde in bürokratischer Hinsicht zu überwinden gewesen sei. Aufgefallen war allen drei Frauen, dass die Menschen in Hünfeld mit gegenseitigem Respekt miteinander umgehen.

Sie schwärmten vom Hünfelder Haselsee und schönen Plätzen in der Innenstadt, und der Bürgermeister sei ein Traum. „Er organisiert Partys und Konzerte und die ganze Stadt lebt“, freuten sich alle drei.